Reihe • My favorite kitab

Samah Shagdari im Gespräch mit Ramy Al-Asheq über Mohammad Abdul-Wali »They Die Strangers«

Mo 25.11.
19:30 Uhr
7 € / erm. 4 €

Mohammad Abdul-Wali (1941–1973), der in seinem kurzen, bewegten Leben mehrere Dutzend Kurzgeschichten und zwei Romane verfasste, studierte am Maxim-Gorki-Literaturinstitut, wurde Kommunist und widmete einen großen Teil seines literarischen Werkes der Problematik der Emigration und dem Schicksal der Kinder aus jemenitisch-afrikanischen Ehen. Übereinstimmend gilt er im Jemen noch heute als einer der bedeutendsten Erzähler. »They Die Strangers« (engl. 2001) ist in dieser Hinsicht sein eindringlichstes Werk: Ein Jemenite eröffnet in Addis Abeba einen kleinen Laden und träumt davon, eines Tages als reicher Mann zu Frau und Kindern in sein Dorf zurückzukehren. Um das Schicksalseiner vielen in Äthiopien unehelich gezeugten Kinder kümmert er sich jedoch ebenso wenig wie um die politischenAktivitäten seiner Landsleute, die aus dem Exil heraus den Umsturz gegen die Monarchie in Nordjemen zu betreiben versuchen. Kurz vor seiner heimlich vorbereiteten Heimreise stirbt er in seinem Laden an einer durch einen defekten Ofen verursachten Kohlenmonoxidvergiftung: das Ende eines vom Autor als sinnlos, weil individualistisch und unverantwortlich illustrierten Lebens. Über Abdul-Walis Werk und ihr eigenes Schreiben im Exil unterhält sich die jemenitische Lyrikerin, Fernsehmoderatorin und Dokumentarfilmerin Samah Shagdari mit Ramy Al-Asheq.

In arabischer Sprache mit deutscher Simultanübersetzung von Günther Orth. Wir danken Günther Orth für die deutsche Übersetzung von »They Die Strangers«.