Mit Jan Brandt, Sylvie Gühmann und Sebastian Stuertz. Im Kaminzimmer
Der Westen Berlins ist bekannt für seine Kaffeekultur. Das Romanische Café gelangte als Treffpunkt von Künstler:innen und Intellektuellen in der Zwischenkriegszeit zu Weltruhm. Und das Café Kranzler strahlte mit seiner Rotunde bis zur Jahrtausendwende eine fast außerirdische Beständigkeit aus. Gemütlicher aber ging es in den Hinterzimmern zu, in den privaten Salons rund um den Kurfürstendamm, und deren Tradition reicht bis zu E.T.A Hoffmanns »ästhetischer Teegesellschaft« und Rahel Varnhagens »Thee«-Abenden zurück. Da versammelte sich ein Bürgertum jenseits konfessioneller und politischer Schranken, da wurden Kontakte geknüpft, Freundschaften geschlossen und Gedichte und Geschichten vorgelesen.
An diese Tradition wollen wir mit einem literarischen Ostfriesentee-Nachmittag in unserem Kaminzimmer anknüpfen. Die aus Nordwestdeutschland stammenden Autor:innen Jan Brandt, Sylvie Gühmann und Sebastian Stuertz erzählen in ihren Essays, Memoiren und Romanen »Nicht die Bohne«, »Die junge Frau und das Meer« und »Das eiserne Herz des Charlie Berg«, wie der Genuss des starken, nur durch Kluntje und Sahne versüßten Schwarztees ihre Fantasie beflügelt und sie fürs harte Leben in der außerfriesischen Fremde gerüstet hat. Begleitet und unterstützt werden sie dabei von der Familie Thiele, deren Teehandelshaus in Emden in diesem Jahr ihr 150. Betriebsjubiläum feiert. Gemeinsam lernen wir auf diese Weise die ostfriesische Teezeremonie kennen – und einige der Geheimnisse, die damit verbunden sind: »Erst den Kandis!« – »Nicht umrühren!« – »Dreimal ist Ostfriesenrecht!«
Es gibt Tee, Talk und Gebäck. Die Tickets sind begrenzt, greifen Sie zu, solange sie noch warm sind. Als Salonnière heißt Sonja Longolius Sie herzlich willkommen.