Festival für kurdische Exilliteratur

Die Ezid:innen »Dengê min tê te? Hörst du mich?«

Do 30.5.
18:00 Uhr
Abendticket 10 € / erm. 6 €
Berlin-Ticket S: 4€

Das Programm in der Übersicht

18:00 Uhr »Stimmen der Flucht und Ankunft«
mit Ronya Othman, Düzen Tekkal and Leyla Ferman
Moderatorin: Katharina Brizic
Sprache: Deutsch

19:30 Uhr »Widerständige Zeugenschaft – Über den Genozid sprechen«
mit Farhad Alsilo und Jiyan Alomar
Moderatorin: Ronya Othman
Sprache: Deutsch

21:00 Uhr »Haus ohne Dach«
Filmvorführung         
Im Anschluss: Q&A mit Regisseurin Soleen Yusef
Moderatorin: Beliban zu Stolberg
Sprache: Deutsch

 

Teilnehmer:innen

Düzen Tekkal ist Journalistin, Kriegsberichterstatterin, Bestseller-Autorin, Dokumentarfilmemacherin, Sozialunternehmerin und die Tochter nach Deutschland geflohener Ezid:innen. Nach dem Völkermord an den Ezid:innen durch den IS im Jahr 2014 wurde sie zur Menschenrechtsaktivistin und gründete die Menschenrechtsorganisation HÁWAR.help. Im Jahr 2021 gründete sie die bundesweit tätige, parteiübergreifende Bildungsbewegung GermanDream. Für ihr Engagement wurde sie mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz.

Ronya Othmann, als Tochter einer deutschen Mutter und eines kurdisch-ezidischen Vaters 1993 in München geboren, schreibt
Lyrik, Prosa und Essays und arbeitet als Journalistin. Für »Die Sommer«, ihren ersten Roman, bekam sie 2020 den Mara-Cassens-Preis zugesprochen, für den Lyrikband »die verbrechen« (2021) den Orphil-Debütpreis, den Förderpreis des Horst-Bienek-Preises sowie den Horst Bingel-Preis 2022. Ein Auszug aus »Vierundsiebzig«, ihrem zweiten Roman, wurde 2019 mit dem Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Preises ausgezeichnet.

Dr. Leyla Ferman ist als Kind kurdisch-ezidischer Eltern in Niedersachsen geboren und aufgewachsen. Nach Abschluss einer Ausbildung zur Bankkauffrau studierte sie an der Leibniz Universität Politische Wissenschaft, BWL und Rechtswissenschaften. Ihre Promotion zu »Dezentralisierung und ethnische Konflikte. Kurdenfrage und lokale Ebene in der Türkei« beendete Leyla Ferman 2014. Als Vorstandsmitglied des Vereins Women for Justice engagiert sie sich für die Dokumentation und rechtliche, gesellschaftliche und politische Aufarbeitung des Genozids an den Ezid:innen und unterstützt ezidische Überlebende und Wiederaufbauprojekte in Sinjar / Irak.

Katharina Brizić ist Professorin für Mehrsprachigkeit an der Universität Freiburg. Für ihre Arbeit erhielt sie diverse Auszeichnungen (z. B. das Mercator-Fellowship). Sie ist seit 2018 wissenschaftliche Beraterin des Humanitären Aufnahmeprogramms Brandenburg für ezidische Menschen aus dem Nordirak, und hat auch das Projekt FERMAN als Beiratsmitglied intensiv begleitet.

Farhad Alsilo wurde 2002 im Nordirak in der Stadt Shingal geboren. Der damals 11-jährige Junge erlebte und überlebte den Genozid des IS. Er flüchtete mit seiner Mutter und den Geschwistern nach Deutschland, wo er schnell die deutsche Sprache lernte. Farhad besucht derzeit ein Technisches Gymnasium. Er ist auf YouTube und Instagram aktiv. Außerdem ist er bei einer Menschenrechtsorganisation als Botschafter tätig und hat seine Lebensgeschichte als Buch veröffentlicht.

Jihan Alomar ist eine Überlebende des IS-Terrors. Ihr Buch »Dankbarkeit. Die schlimmste Zeit meines Lebens« (2021) ist eine Niederschrift ihrer eigenen Erlebnisse mit dem Terror. Sie besucht mit ihrer Geschichte Schulen und klärt dort Jugendliche über das Ezidentum auf. Sie ist Menschenrechtsaktivistin und Botschafterin bei HÁWAR.help.

Soleen Yusef wurde 1987 in Duhok, im kurdischen Teil des Irak, geboren. Im Alter von neun Jahren flüchtete sie mit ihrer Familie aus politischen Gründen nach Deutschland. Ab 2008 studierte sie an der Filmakademie Baden-Württemberg szenische Regie. »Haus Ohne Dach« ist zugleich ihr Debüt als auch Diplomfilm. Seitdem war Soleen Yusef unter anderem für Netflix und Amazon Prime als Regisseurin tätig. Für Disney+ drehte sie 2022 die Miniserie »SAM – Ein Sachse« 2024 kommt »Sieger Sein«, ein Kinderfilm der von DCM Pictures produziert wird, in die Kinos.

Beliban zu Stolberg ist Drehbuch- und Prosautorin. Sie studierte an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin im Gewerk Drehbuch. Sie arbeitete fürs Kino, für die öffentlichrechtlichen Sender sowie für Netflix. 2023 nahm sie an der Netflix Writing Academy teil. Sie erhielt u. a. das Robert-Bosch Grenzgänger Stipendium 2018 und die Schreibresidenz im Museumsquartier Wien 2024. 2023 erschien ihr Debütroman »Zweistromland« im Kanon Verlag.

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