Als Primo Levi 1986 vor einer Turiner Schulklasse die Nummer 174517 an die Tafel schreibt, ist er ein weltbekannter Autor. Sein berühmtestes und berührendstes Buch »Ist das ein Mensch?« (1946) wurde in 38 Sprachen übersetzt, aber auch in »Die Atempause« (1963) und »Das periodische System« (1975) versuchte Levi über Auschwitz und die Erfahrungen während des Zweiten Weltkriegs Rechenschaft abzulegen, getreu seinem Credo: »Heimkehren, Essen, Berichten«. In einer Zeit, in der die letzten Zeitzeugen des Holocausts verschwinden und immer lautere rassistische Töne in der italienischen Politik zu hören sind, haben die jungen Autoren und Illustratoren Matteo Mastragostino und Alessandro Ranghiasci eine Graphic Novel über Primo Levi und sein Leben vorgelegt. Über die Notwendigkeit des Erinnerns und die Möglichkeiten des Berichtens unterhält sich mit ihnen der WELT-Redakteur Marc Reichwein.
In italienischer Sprache mit Simultanübersetzung von Johannes Hampel
Matteo Mastragostino/AlessandroRanghiasci »Primo Levi« bahoe books, 2019