Preisverleihung

Walter-Serner-Preis für Kurzgeschichten 2019

Mo 9.12.
19:30 Uhr
Eintritt: frei

Katrin Weber-Klüver erhält den Walter Serner-Preis für ihre Erzählung »Suada mit Guppies«.  Abbas Khider hält die Laudatio. Musik: Blockflöte des Todes

Der Walter-Serner-Preis, vergeben von rbbKultur und dem Literaturhaus Berlin, geht in diesem Jahr an Katrin Weber-Klüver für ihre Erzählung »Suada mit Guppies«. Sie erhält ein Preisgeld in Höhe von 5000,- Euro.
In »Suada mit Guppies« erzählt Katrin Weber-Klüver die Geschichte einer jungen Frau namens Tamara, die drei Wochen zum Fischefüttern nach Berlin reist. Ihre Freundin erwartet Fotos von Partys und Abenteuern. Doch die Wohnung des verreisten Onkels liegt in Hohenschönhausen, das »sah fucking amtlich nach Banlieue aus«, und Tamara träumt eigentlich von Paris. Statt sich ins Berliner Leben zu werfen, bleibt sie im Hochhaus, zählt Fische und schickt fingierte Fotos an die Freundin. »Suada mit Guppies« hat die Jury überzeugt, weil Katrin Weber-Klüver eine humorvolle und gleichzeitig berührende Anti-Berlin-Geschichte erzählt, die jeden Hype um die deutsche Hauptstadt ironisiert. In treffender Rollenprosa entfaltet die Autorin das Porträt einer Generation, die auch unter multimedialem Erwartungsdruck steht, dem sich die Hauptfigur dieser Geschichte aber durch kreative Hochstapelei entzieht.
 
Über die Autorin
Katrin Weber-Klüver wurde 1966 in Schleswig-Holstein geboren und lebt nach Stationen im In- und Ausland seit 2000 in Berlin-Kreuzberg. Sie arbeitet freiberuflich als Autorin für Zeitungen und Zeitschriften, Online und Radio und als Spielfilm-Dramaturgin, gelegentlich auch als Ghostwriterin. 2000 hat sie den PonsPons Preis für kreative Wortschöpfungen und 2010 den Essay-Wettbewerb der Akademie für Publizistik gewonnen.
 
Walter-Serner-Preis
2019 gingen 390 gültige Bewerbungen für den Walter-Serner-Preis ein. Gesucht wurden in diesem Jahr unveröffentlichte Kurzgeschichten, die in der erzählerischen Tradition von Walter Serner sprachmächtig und scharfsinnig von »Hochstaplern« berichten. rbbKultur und das Literaturhaus Berlin vergeben den Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, jährlich.
Gastjuror 2019 war der Schriftsteller Abbas Khider, der auch die Laudatio auf die Preisträgerin halten wird.
In der Jury waren außerdem Sonja Longolius und Janika Gelinek, die Leiterinnen des Literaturhauses, sowie Nadine Kreuzahler (rbb) und Anne-Dore Krohn (rbbKultur).
 
Am Samstag, dem 14. Dezember, sendet rbbKultur Auszüge des Siegertextes und der Laudatio von Abbas Khider in der Sendereihe »Kulturtermin Literatur« um 19.04 Uhr.
 
Walter Serner wurde 1889 in Karlsbad geboren und lebte in Wien, Berlin und Zürich. Er schrieb unter anderem »Letzte Lockerung. Ein Handbrevier für Hochstapler« und »Die Tigerin«. 1942 wurde er aus Prag nach Theresienstadt deportiert und von dort weiter in den Wald von Biķernieki bei Riga, wo er am 23. August 1942 mit seiner Frau Dorothea ermordet wurde.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit rbb Kultur

rbb Kultur sendet einen gekürzten Mitschnitt der Preisverleihung am 14.12. um 19:04 Uhr