Der Siegertext »Das Spielzeug«
In »Das Spielzeug« kreist Peter Zemla um die Frage nach Wahrheit und Schwindel. Schauplatz ist der Tresen einer Kneipe. Der Ich-Erzähler schildert eine Geschichte, die ihm wiederum ein Mann namens Moosbrunner erzählt hat. Dieser wartet eines Tages auf sein Bier, als sich plötzlich ein Fremder neben ihn setzt und einen bizarren Gegenstand aus der Tasche zieht. In die Routine der Kneipenwelt bricht die Absurdität ein – aber wem kann man in dieser Geschichte eigentlich trauen?
»Das Spielzeug« hat die Jury überzeugt, weil Peter Zemla eine humorvolle und gleichzeitig erfreulich irritierende Eckkneipengeschichte erzählt, die die Grenzen der Realität auslotet und Metaphysik zur Möglichkeit erklärt. Mit dem verdoppelten Erzähler sorgt Peter Zemla außerdem für einen unterhaltsam-ironischen Ton und macht das Erzählen selbst zum Thema.
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Über den Autor
Peter Zemla wurde 1964 in Bamberg geboren, hat Philosophie und Germanistik studiert und lebt als freier Texter in Bayreuth. Er hat in literarischen Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht, schreibt Hörspiele und wurde u.a. mit dem Josef-Maria-Lutz-Stipendium der Stadt Pfaffenhofen ausgezeichnet.
Seit 25 Jahren vergeben das Literaturhaus Berlin und der rbb Kultur gemeinsam den Walter-Serner-Preis für Kurzgeschichten. Mit Scheinwerfern, Blumenstrauß, Sekt, klatschenden Publikumsreihen. Dieses Jahr ist alles anders. Das macht aber nichts. Denn Walter Serner (1889-1942) war alles andere als ein Traditionalist oder gar Dogmat, sondern ein verrückter, hochstaplerischer, durch und durch urbaner Autor, in dessen Geist zweifellos auch eine digitale Preisverleihung ein Vergnügen wird. Prämiert wird der beste Text über das Leben in den großen Städten, ob digital oder analog, mit Pandemie oder ohne, autofiktional oder total erlogen.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit rbb Kultur
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