Gastveranstaltungen

Jeden Montag um 21:00 Uhr
WORTSERVIERUNGEN
Beste Texte. Kostenlos.
Mit Richard Burger

Do 8.6. 19:30 Uhr Großer Saal
Eintritt 8 € / erm. 5 €
Buchpremiere
Wilfried N’Sondé »Frau des Himmels und der Stürme«

Szenische Lesung und Gespräch mit Wilfried N’Sondé (Autor), Brigitte Große (Übersetzerin) und René Koch (Verleger, Kopf & Kragen Literaturverlag)

Es lesen: Wilfried N’Sondé, Roxana Safarabadi und Poljak Wlassowetz (Französisch und Deutsch).

Der Schamane Num vom Nomadenvolk der Nenzen entdeckt im aufgetauten Permafrostboden Russlands das über 10.000 Jahre alte, prunkvolle Grab einer Schwarzen Frau. War sie eine Königin? Unser aller Urmutter? Haben die sibirischen Völker der Jamal-Halbinsel womöglich Vorfahren aus Afrika?

Zur gleichen Zeit werden in derselben Gegend riesige Erdgasvorkommen gefunden, deren Ausbeutung das ökologische Gleichgewicht der arktischen Tundra zu zerstören droht. Der Schamane sucht, bestärkt durch das meditative Zwiegespräch mit der »Afrikanerin der Arktis«, Unterstützung bei einem befreundeten französischen Wissenschaftler, der schleunigst ein Forschungsteam zusammenstellt. Gemeinsam mit einer deutsch-japanischen Rechtsmedizinerin und einem nach Sinn suchenden Anthropologen mit kongolesischen Wurzeln bricht er zu einer geheimen Expedition auf die Jamal-Halbinsel auf. Der sensationelle Grabfund könnte die Ausbeutung der Erdgasvorkommen stoppen und die Natur vor der Zerstörung bewahren. Doch das Expeditionsteam bekommt es mit mächtigen und skrupellosen Gegnern zu tun.

Wilfried N’Sondés Erfolgsroman über die Harmonie zwischen Mensch und Natur, die Verbundenheit zwischen den Völkern, Identitätsfragen und die russische Gasmafia ist ein hoch spannender und vielschichtiger Umweltthriller und zugleich ein modernes Märchen von brennender Aktualität.

Der klangvolle Text, der sich dem Austausch zwischen sichtbarer und unsichtbarer Welt widmet, wurde von der vielfach ausgezeichneten Übersetzerin Brigitte Große erstmals ins Deutsche übertragen (im franz. Original »Femme du ciel et des tempêtes«, Actes Sud 2021).

Wilfried N’Sondé »Frau des Himmels und der Stürme«, Kopf & Kragen Literaturverlag 2023

Tickets erhalten Sie über folgenden Link 

20. Juni, 19:00 Uhr
Der Eintritt ist frei.

Hier sind Löwen – Hic sunt leones. Eine armenische Geschichte auf deutsch und albanisch
Mit Katerina Poladjan und Feride Berisha

Die alte Bibel einer armenischen Familie an der Schwarzmeerküste ist das Einzige, was den Geschwistern Anahid und Hrant auf ihrer Flucht bleibt. Hundert Jahre später in Jerewan wird der Restauratorin Helen eine Bibel anvertraut. »Hrant will nicht aufwachen«, hat jemand an den Rand einer Seite gekritzelt. Helen taucht ein in die Rätsel des alten Buches, in das moderne Armenien und verliebt sich in einen Mann. Sie wird erschüttert von Geschichte und Gegenwart, und sie bricht auf zu einer Reise an die Schwarzmeerküste und zur anderen Seite des Ararat.

Katerina Poladjans Roman »Hier sind Löwen« ist eine Liebeserklärung an Armenien und die Kunst der Buchrestauration – klug, dezent und mit leisem Humor. Der Verlag PA aus Prishtina stellt die soeben erschienene, durch Traduki geförderte albanische Übersetzung in Berlin vor.

Lesung und Gespräch mit der Autorin Katerina Poladjan und der Übersetzerin Feride Berisha

Fr 1.9.23 19 Uhr Kaminzimmer
Eintritt 5€
Walter Benjamins Passagen-Werk im Spiegel der Architekturtheorie Sigfried Giedions
Vortrag von Hans von Seggern und Paul Sonderegger
Buchpräsentation „Nachtwach Berlin“ mit David Wagner und Ingo van Aaren.
Moderation: Ute Cohen.

Die titelgebenden Passagen stehen Benjamin für das Neue Bauen in Glas und Eisen, an dessen historischem Anfang sie stehen. Hierzu gehören in der Folge ebenso die Warenhäuser, Bahnhöfe, die Pariser Markthallen, die Bauten der Weltausstellungen, der Eiffelturm – kurz: Orte des Transitorischen.

Unter Benjamins vielfältigen Lektüren erweist sich die Schrift Bauen in Frankreich des Zürcher Architekturhistorikers Sigfried Giedion als eine besonders ergiebige Quelle. Ein Werk, das noch kaum von der Benjamin-Forschung herangezogen wurde. 1928 erschienen, setzte es bereits mit seinem Layout von Bauhaus-Meister Laszlo Moholi-Nagy ein Statement für die Moderne. Der Vortrag thematisiert die enge Verzahnung von Benjamins Überlegungen mit denjenigen Giedions anhand des Passagen-Werks und des Aufsatzes Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit.

„1839 war es elegant, beim Promenieren eine Schildkröte mit sich zu führen. Das gibt einen Begriff vom Tempo des Flanierens in den Passagen“: Auf den Spuren Benjamins haben David Wagner und der Fotograf Ingo van Aaren den Flaneur in ihrem Werk „Nachtwach Berlin“ auferstehen lassen. Im Anschluss an die Präsentation der Konstellation Benjamin – Giedion werden sie ihr Werk in Wort und Bild präsentieren.